Freie Waldorfschule Halle e.V.
Umbau ehemaliges Speichergebäude Gut Beesen
- Standort: Halle
- Art: Umbau
- Status: in Ausführung
- Leistungsphasen: 1 - 8
1. Baugeschichte und Architektur
Das ehemalige Gut besitzt eine wechselvolle Geschichte. Beginnend mit ersten Bebauungen des damaligen Rittergutes auf einem Sporn über den Ufern der Elster, neben dem Fischerdorf Beesen hat es mehrere Umbauten und Umnutzungen erfahren. Ab 1726 war das Gut nachweislich Sitz der Theologischen Fakultät und wechselte schließlich ab 1788 in den Besitz der Stadt Halle.
Bereits seit den 1990er Jahren wird das ehemalige Rittergut Beesen von der Freien Waldorfschule Halle genutzt. 1994 erwarb der Verein der Freien Waldorfschule Halle mittels Erbbaurechtsvertrag die baufällige Anlage und machte diese in zwei großen Bauabschnitten für sich nutzbar. Die vorhandene Bausubstanz wurde unter Beachtung der denkmalpflegerischen Auflagen und örtlichen Gegebenheiten zu einer Schule umgebaut.
Mit Erwerb des Grundstücks im Jahr 2014 befindet sich das Gelände nun im Besitz der Freien Waldorfschule Halle e.V. Mit dem Umbau des ehemaligen zweigeschossigen Herrenhauses und später zum dreigeschossigen Speicher umgebauten Gebäudes ist nun ein weiterer Teil der Anlage zu Unterrichtszwecken nutzbar zu machen.
2. Dringlichkeit und Konzeptionelles
Die Schule stößt mittlerweile an ihre räumlichen Grenzen. Um allen Schülern und Lehrern gute Unterrichtsräume und Lernbedingungen zur Verfügung stellen zu können, werden weitere Umbaumaßnahmen erforderlich.
Die statische Sicherung des Speichers stellt ein Hauptaugenmerk dar, um das Gesamtbild der auf einer weithin sichtbaren Anhöhe gelegenen Anlage zu erhalten. Der historisch wertvolle Renaissance-Südgiebel war bereits in Teilen abgängig und mit einer zimmermannstechnischen Sicherungskonstruktion stabilisiert worden. Die innere Holzkonstruktion ist dank der in den 1990er Jahren neu aufgebrachten Dachhaut in einem verhältnismäßig guten Zustand.
Im Rahmen der Aufwertung und Wiedernutzbarmachung des alten Speichergebäudes wird ein neuer Eingangsbereich geschaffen. Dazu wird der östliche Zwischenbau umgestaltet, so dass neben der zu schaffenden Eingangssituation entsprechend notwendige Sanitäranlagen geschaffen werden. Über ein massives Treppenhaus werden die vier neuen Unterrichtseinheiten mit jeweils angegliederten Vorbereitungsräumen erschlossen. Unter Einbeziehung des statisch wirksamen neuen Treppenkörpers erfolgt die Stabilisierung des Mauergefüges und die Sicherung des geschädigten und provisorisch abgestützten Rennaissance-Giebels.